Protestnote an Bischof Helmut Dieser - Segensfeiern alternativer Partnerschaften widersprechen katholischer Moral, Lehre und Einheit
Mathias von Gersdorff
Über seine Social-Media-Kanäle hat das Bistum Aachen am 14. Februar 2023 „in allen Regionen Segnungsfeiern oder -Gottesdienste“ angeboten.
Das Angebot von Segnungen, Segnungsfeiern und Segnungsgottesdiensten für alternative Lebenspartnerschaften durch das Bistum Aachen ist ein schismatischer und häretischer Akt. Zudem ist er ein Akt des schweren Ungehorsams gegenüber Rom.
Segnungsfeiern für alternative Lebenspartnerschaften implizieren nämlich eine Sexualmoral, die der Katholischen widerspricht. Die katholische Moral verurteilt Akte außerhalb einer sakramental geschlossenen Ehe, insbesondere wenn diese gewohnheitsmäßig geschehen. Außerdem widersprechen Segnungsfeiern dem katholischen Eheverständnis. Aus diesem Grund entspricht die Durchführung von Segnungsfeiern de facto die Einrichtung einer eigenen Sexualmoral bzw. eines eigenen Lehramtes.
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Erläuterung:
- Die Durchführung von Segnungsfeiern für alternative Lebenspartnerschaften widerspricht dem „Responsum ab dubium“ vom 15. März 2021. Dort wird erläutert – mit Betonung auf gleichgeschlechtliche Paare -, dass die Kirche KEINE Vollmacht besitz, solche Segnungen durchzuführen.
- Das Staatssekretariat hat in seinem Schreiben vom 21. Juli 2022 an die Deutsche Bischofskonferenz ausdrücklich verboten, eigenmächtig Änderungen in Lehramt und Leitung durchzuführen.
- Die Implementierung von Segnungsfeiern widerspricht sogar ausdrücklich dem – höchst umstrittenen - Synodalen Weg. Denn der Grundlagentext „Gelingende Beziehungen“, welcher solche Segnungsfeiern theologisch begründet, erhielt bei der Vierten Synodalversammlung im September 2022 nicht die notwendige Mehrheit. Der Handlungstext „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ wird erst in der Fünften Synodalversammlung im März 2023 behandelt werden. Das bedeutet: Selbst auf den höchst umstrittenen Synodalen Weg kann sich das Bistum Aachen nicht berufen.
- Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Konferenz, betont stets, Deutschland befinde sich nicht auf einem Weg zum Schisma, auch nicht auf einem „deutschen Sonderweg“ und selbstverständlich würden sich die Deutschen Bischöfe an die Vorgaben der Weltkirche und des Kirchenrechts halten. Doch die Implementierung von Segnungsfeiern nährt die Vermutung, dass solche Aussagen gegenüber der Weltkirche reine Hinhaltetaktiken seien, denn in einigen Bistümern ist man schon dabei, Fakten zu schaffen.
Die Implementierung von Segensfeiern und die dazu grundlegende Sexualmoral sind also eine schwere Verfehlung gegen den katholischen Glauben, gegen die katholische Moral und gegen die Einheit der Kirche.
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Aus diesen Gründen möchten wir Bischof Dieser auffordern,
1. alles ihm Mögliche zu unternehmen, damit solche Segensfeiern in seinem Bistum nicht mehr stattfinden.
2. Zudem fordern wir Bischof Helmut Dieser auf, alle relevanten Stellen in seinem Bistum (Pfarreien, Pastoraleinheiten etc.) ausführlich zu erklären, wieso solche Segensfeiern der katholischen Moral und dem katholischen Lehramt widersprechen und die sakrilegische Simulation eine Sakramentalie ist. Man belügt also sogar diejenigen, die man angeblich „segnen“ will.
Mathias von Gersdorff
Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie, Privateigentum e.V.
Emil-von-Behring Str. 43, 60439 Frankfurt am Main
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Der hl. Johannes der Täufer, Karl der Große und unser Widerstand
Eine Reliquie des hl. Johannes des Täufers wird zusammen mit weiteren wertvollen Reliquien vom 9. bis 19. Juni 2023 im Dom zu Aachen ausgestellt.
Es handelt sich um das Tuch, mit dem der Kopf des Vorläufers und Wegbereiters Christi umwickelt war. Er war enthauptet worden, weil er das unmoralische und skandalöse Verhalten des Herodes angeprangert und sich dagegen gewehrt hatte.
Deshalb wenden wir uns an den hl. Johannes den Täufer und wiederholen seine Worte an die Hirten der katholischen Herde, die dem Wolf der Häresie, des Schismas und der Unmoral Tür und Tor weit öffnen: Non licet tibi. Es ist dir nicht erlaubt.
Wir tun dies nicht im Geiste der Revolte, sondern des Widerstands. Dieselbe Haltung, die Plinio Correa de Oliveira, den Inspirator unserer Bewegung, dazu brachte, sich der Politik der Zugeständnisse von Teilen der Kirche an kommunistische Regime zu widersetzen. Um es mit den Worten des berühmten katholischen Denkers zu sagen: Die Kirche ist nicht, war nie und wird nie ein Kerker für aufrechte Gewissen sein. Eine kirchliche Autorität kann die Gläubigen nicht zwingen, das offensichtlich Unannehmbare zu akzeptieren. Also leisten wir Widerstand, der keine Trennung, keine Rebellion, keine Verbitterung und keine Anmaßung ist. Aber innerhalb der Grenzen der Kirchenlehre ist er entschlossen.
Tatsächlich werden wir durch das Kirchenrecht selbst zu einer solchen Haltung angehalten, wenn es heißt: “Entsprechend ihrem Wissen, ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem zu äußern, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun.” (Can. 212, § 3.)
Wir fordern daher alle wahren Römisch-Katholischen Gläubigen auf, mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtmäßigen Mitteln Widerstand zu leisten. Lassen wir uns angesichts der inneren Revolution, die wir jetzt in der Kirche erleben, nicht von Entmutigung und Unsicherheit mitreißen. Die Kirche hat schon andere Winde gesehen und anderen Stürmen getrotzt und ist aus jeder Drangsal gestärkt hervorgegangen. Das Glaubensbekenntnis, die Zehn Gebote, die ganze Bibel und das immerwährende Lehramt der Kirche bestätigen uns in dieser Position.
Möge Karl der Große, dessen Reliquien Tausende von Gläubigen jedes Jahr im Dom zu Aachen verehren, uns helfen, im Sturm groß zu sein. Und möge Unsere Liebe Frau von Aachen, so gnädig, mütterlich und königlich, über uns ihren schützenden Mantel ausbreiten.